Die Göttin (19.12.2021)

 Die Königin in dir,
Unnachgiebig und wütend,
Sie führt dein Feuer
Wie ein Schwert im Kampf
 
Die Göttin in dir,
Mächtig und wissend,
Leitet sie dich
Über den Irrsinn hinweg
 
Die Frau in dir,
Kreativ und leise,
Lauscht sie ihren Worten
Und flüstert sie dir zu  

Sommerblumen (23.11.2021)

 Dein Lächeln ist ein Farbtupfer
In einer grauen, dunklen Welt
Ist er das einzig Wichtige,
Was mein Herz noch zusammenhält
 
Du gibst diesen langen Tagen
Ein Ende, wenn du bei mir bist
Und habe ich meine Hoffnung
Bloß wegen dir nicht verloren
 
Dein Lachen ist eine Hymne
Zwischen der Wut und dem Geschrei,
Und nichts fühlt sich so gut an,
Dass ich nur noch bei dir sein will
 
Du nimmst diesen kalten Nächten
Ihre Monster und Dunkelheit,
Als könntest du im Wintersturm
Sommerblumen wachsen lassen

Der Antagonist (07.11.2021)

 Die Frau, die ich liebe,
Sie hasst viele und sich selbst
Sie glaubt an nichts Gutes
Und immerzu an ihre Angst 

Sie ist der Antagonist
Ihres eigenen Lebens,
Weil sie die Schmerzen kennt,
Wie einen alten Kindheitsfreund
 
Die Frau, die ich liebe,
Sie lernt aus alten Fehlern
Und war noch nie so fremd
Dem Mädchen, das sie einst war
 
Sie ist der Antiheld,
Weil sie selbst die Seiten schreibt,
Und jeden Tag neu kämpft,
Für alles Neue, was noch kommt

 

 

Für Pessimisten (22.09.2021)

 Das Herz so schwer,
Dass jeder Schlag schmerzt
Ein altes Lied,
Das sich stets wiederholt
 
Der Tag ergraut,
Die Gedanken schwarz
Die Jagd nach Glück
Lässt mich im Kreis laufen
 
Keine Zukunft
Für Pessimisten
Liegt mein Blick doch
Auf Zweifel und Grenzen
 
Und das Heute
Von mir vergessen
Doch ruht hier wohl
Mein einziges Leben

Genug neue Sterne (12.09.2021)

 Für all das, was verloren ist
Für all unsere Träume,
Die wir aufgegeben haben,
Um endlich weiter zu leben
 
So bitter der Trost auch sein mag,
Wird es nie das Ende sein
Es gibt genug neue Sterne,
Die auf unsere Wünsche warten
 
Für all das, was nie geschehen ist
Für jedes alte Feuer,
Das einst ein Inferno war
Und an seiner Asche erstickte
 
So grau sich die Zeit anfühlt,
Gibt es doch immer noch Farben,
Die uns viel besser stehen
Als Weltschmerz und Nostalgie

Meine alte Zukunft (01.09.2021)

 Ich vermisse die Hoffnung,
Dieses federleichte Gefühl,
Dass Morgen die Sonne aufgeht
Und ich es nicht erwarten kann
 
Nun verblassen die Farben,
Als würde niemand mehr malen
Und mein Herz wird immer schwerer
Seitdem ich nicht mehr lachen kann
 
Ich vermisse meine Träume,
So euphorisch und intensiv,
Dass ich sie nur festhalten muss
Bis sie in Erfüllung gehen
 
Nun verklingt die Poesie,
Als würde niemand richtig leben
Und auch meine Seele verstummt,
Seitdem ich nicht mehr schreiben kann…

Nichtglauben (20.07.2021)

 

Wovor hast du Angst, mein Herz? 
Dem Schicksal ist es egal, 
Ob du daran glaubst, oder nicht, 
Es wird dich dennoch ereilen 
 
Und in deinem Nichtglauben
Sprichst du Gebete aus,
Weil es das Einzige ist,
Was du dagegen tun kannst
 
Wieso weinst du, mein Schatz?
Nicht jedes Leiden vergeht
Und auch wenn es leichter wird,
So wirst du dich stets erinnern
 
An die glücklichen Zeiten
An den Abschied, der keiner war
Scheint dieser eine Last zu sein,
War auch ersteres nur ein Geschenk

Grab der alten Hoffnung (08.06.2021)

 Im Meer ertrunkener Träume
Sind es die Wellen,
Die sich an dir brechen
 
Und alles, was dich hinabzieht,
Hält dich nur so lang fest,
Bis es selbst zugrund‘ geht
 
Am Grabe der alten Hoffnung
Geht das Lichtlein aus,
Während ein neues entflammt
 
Und alles, was dich zurückzog,
Ist schon vergessen
Und auch lang verheilt

In einem Meer so blau (15.04.2021)

 Ich gehe auf deinen Fußspuren
Einem Geist hinterher,
Den Geschichten einer alten Welt,
Die erst vor kurzem verging
 
Wir werden nie wieder aufwachen
Mit den gleichen Sorgen,
Haben wir sie ebenso verloren,
Wie unsere Seligkeit
 
Feuer wird zu Glut, wird zu Asche
Bis der Wind sie mit sich nimmt
Und ich frage mich, was Bestand hat
Von den geliebten Nächten
 
Ich schwimme in einem Meer so blau
Einem Sturm hinterher
Der alten Euphorie und Tragik,
Die erst gestern untergingen

Niemalslande (22.03.2021)

 Ich bitte dich, nimm mich mit,
Wohin du auch immer gehst
Es sind diese grauen Tage,
Die ich rot und blau male,
 
Weil keine Sonne mehr scheint
Und sich nichts mehr bewegt,
Als friere diesen Winter
Unser aller Leben ein
 
So verkümmert und verstaubt
Das verlorene Heute

In Geschichten, die man nur
Dem Therapeuten erzählt

Den wir uns schuldig sind (07.03.2021)

 Dort draußen ist eine Welt,
Die noch Spuren von dir trägt
Und all die alten Geister,
Sie füllen die leeren Straßen,
Als wäre nie Zeit vergangen
 
Dort draußen ist eine Stadt,
Die einst meine Hoffnung trug
Und nun sind wir beide fort,
Meine Wunden längst geheilt,
Als sei dies ein neues Leben
 
Dort draußen sind Geschichten,
Die niemand mehr erzählt,
Weil alles bereits gesagt
und verziehen wurde,
Denn dies ist unser beider Frieden,

        - Den wir uns schuldig sind

Kein Wehklagen (18.02.2021)

 
 Keine Schmerzen, kein Leid
Ich habe sie ertragen,
Bis ich von allem fortlief,
Kein Weinen, kein Wehklagen
Dies ist mein nächstes Leben
Und es gehört mir allein
Kein Beten, kein Geben
Hat es doch lange gebraucht,
Mir alles zurückzunehmen

Was dir gehört (10.02.2021)

 Hoffnung allein
Ist niemals genug, 
Denn ohne Klarheit
Wird jeder Versuch
An ihr scheitern
 
Halte nicht fest
Des Herzens wegen,
Denn deine Liebe
Ist kein guter Grund
Für dein Leiden
 
Und dein Frieden
In fremden Händen
Ist bloß ein Trugbild,
Nur du kannst heilen,
Was dir gehört

Nimm ein Lichtlein mit (06.02.2021)

 Sag deinem Herzen,
Nimm den langen Weg nach Haus,
Wenn du heut‘ Nacht wanderst
Und pflücke dir einen Traum heraus,
Auf dass die Nacht dich sehen lässt,
Was du wirklich ersehnst
 
Sag deinem Herzen,
Nimm ein Lichtlein mit auf den Weg,
Wenn du die Dunkelheit fürchtest,
Doch finde auch deinen Mut
Zu irren, um herauszufinden,
Was du dir wirklich erträumst…

Jemand anderes (30.01.2021)

 Rufe still nach meiner Liebe,
Auf dass die Sucht nicht erwacht,
Denn obwohl ich trocken bin,
Bin ich noch längst nicht geheilt
 
Frage nicht nach meiner Sehnsucht,
Wenn ich bei dir bleiben soll
Wer dort draußen nach ihr sucht,
Wird nie eine Antwort finden
 
Lass meine Schmerzen ruhen,
Auf dass kein Blut mehr fließen muss
Ich mag zwar stark erscheinen,
Doch kann es nicht garantieren
 
Und sorge dich nicht um mich
Ich bin jemand anderes,
Als ich es Gestern noch war
Und auch Morgen sein werde

Neonfarben (25.01.2021)

 Wir dursten nach der Manie
Lange Nächte und laute Musik
Mein Herz schlägt noch in ihrem Takt
Als wären wir niemals fort gewesen
 
Und nun tanze ich hier allein,
Vodka und Neonfarben,
Ich kann sie noch lachen sehen,
Inmitten der lauten Menge
 
Wir hungern nach unserem Glück
Viele Gläser und keinen Morgen
Meine Seele zieht mich zurück
Hoffend, dich dort zu treffen
 
Doch dies scheint so weit weg,
Fast wie ein anderes Leben
Und ich wäre gerne überall,
Nur nicht mehr im Hier und Jetzt

Neuanfang (19.01.2021)

 Glücklich zu sein,
Kostet mich all meine Sorgen,
Ängste und Schmerzen
 
Zu verlieren,
Was ich einst hasste, zu lieben
Und liebte zu hassen
 
Glücklich zu sein,
Kostet mich all meinen Selbsthass,
Und die Kriege mit mir selbst
 
Loszulassen,
Was ich niemals wieder möchte
Und auch nie verdiente..